Barbara Dribbusch

Journalistin & Autorin

Kommentare

Sozialstaat für die Mittelschicht | TAZ 7.12..2020

VERTEILUNG Corona offenbart die wirtschaftliche Verwundbarkeit vieler Selbstständiger. Das wirft  neue Gerechtigkeitsfragen auf

Wenn die Linkspartei einen staatlichen „Unternehmerlohn“ fordert, aus Steuermitteln, die auch ArbeitnehmerInnen aufbringen müssten, dann spürt man, dass sich etwas verändert hat in den politischen Maßstäben. Der Unternehmer, der Selbstständige als schützenswertes Objekt, das ist neu.
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In der Zeitmaschine | TAZ 23.12.2019

TRENDS Die Erwerbsbevölkerung schrumpft. Das wird auch linke Diskurse verändern und einigen Mut zum Unpopulären erfordern

Man reibt sich die Augen: Wir scheinen in einem völlig anderen Land zu leben als noch vor 15, 20 Jahren. Damals stand die Massenarbeitslosigkeit im Fokus, die Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit waren das monatliche Orakel aus Nürnberg zur düsteren Zukunft des Sozialstaates. Unter Linken wurde diskutiert, ob man angesichts der steigenden Massenarbeitslosigkeit die Arbeit quasi wie einen Kuchen gerechter umverteilen müsse, indem mehr Menschen freiwillig auf Teilzeit gehen.

Vorbei, vorbei.


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Trostmedizin für schlechte Tage | TAZ 28.10.2019

HEILVERFAHREN Es ist zu einfach, sich über Homöopathie und Komplementärmedizin lustig zu machen. Wichtig sind die Bedürfnisse, die dahinterstehen

Wer sich Videos über die Herstellung von Globuli anschaut, der staunt über den Hokuspokus. Da werden Zwiebeln klein geschnitten, in Alkohol eingelegt, die Flaschen nach genau festgelegten Verfahren auf Lederkissen geschlagen, es wird verdünnt und verdünnt. Man wähnt sich beim Druiden Miraculix aus den Asterix-Comics. Lustig. Doch mit Lächerlichmachen wird das Phänomen der Homöopathie nicht erfasst.
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Die Sauereien passieren woanders | TAZ 22.10.2018

SHITSTORM Dürfen Sozis Rolex-Uhren tragen? Ja, natürlich

Deutschland hat ein seelisches Problem mit Rolex-Uhren, Reitpferden und Golfplätzen. Diese gelten irgendwie als Insignien von Macht und Reichtum. Obwohl der Reitsport keine richtig teure Sportart mehr ist, überall Golfressorts um Kunden buhlen und an der Rolex ein Proll- und Protz­image klebt wie altes Kaugummi.
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Ein Recht auf Innenstadt? | TAZ 19.3.2018

METROPOLEN Der Wohnungsbau in den Millionenstädten wirft heikle Verteilungsfragen auf. Auch innerhalb der linken Mittelschicht, die um bezahlbaren Wohnraum kämpft

Bei dem privaten Immobilienunternehmen allod in Berlin plant man diese Wohnungsvergabe generalstabsmäßig. Für nur 45 öffentlich geförderte Wohnungen in einem großen Projekt in der Bautzener Straße in Berlin-Schöneberg wird die Firma eine spezielle Homepage nur kurz freischalten, damit sich InteressentInnen darüber bewerben können.
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