Barbara Dribbusch

Journalistin & Autorin

Kommentare

Vorsicht, vergiftete Erzählungen! | TAZ 2.9.2023

GESELLSCHAFT Im Streit über die Grundsicherung kehren Klischees zurück

Man brauchte Geduld, um das Auf und Ab beim Thema Bürgergeld und Kindergrundsicherungin der vergangenen Woche zu verfolgen, doch es lohnte sich. Denn Po­li­ti­ke­r:in­nen rechtfertigten ihr Vorgehen, ihre Haltung durch altbekannte vergiftete Erzählungen über Minderheiten, und wer diese genauer anschaut, lernt jetzt dazu.
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Die Lebensform muss Privatsache bleiben | TAZ 15.7.2023

GESELLSCHAFT Zu behaupten, das Ehegattensplitting halte Frauen vom Arbeitsmarkt fern, ist übrgriffig

Immer dann, wenn Po­li­ti­ke­r:in­nen Lebensformen auf- oder abwerten, um Kürzungen oder Nichtkürzungen zu rechtfertigen, sollten rote Warnlampen angehen. Denn Klischees werden ausgepackt, wenn es in die Interessenlage passt. Das war schon zu Zeiten der strukturellen Massenarbeitslosigkeit um die Jahrtausendwende so, als man Arbeitslosen Faulheit unterstellte, obwohl Jobs knapp waren.

Auch jetzt verlangt der Bundesfinanzminister Einsparungen. Und schon werden die Ressentiments ausgegraben.
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Lockt der Süden noch? | TAZ 15.7.2022

WETTER Die Griechen werben um deutsche Heizflüchtlinge für den Winter. Aber wohin im Hitze­sommer? Klima- und Gaskrise verlangen neue Antworten auf alte Aussteigerträume

Der griechische Tourismusminister hat ein großes Herz für die Deutschen. Vergessen ist der Streit über die Schuldenkrise der Griechen, über EU-Rettungsschirme und Spardiktate. Vergessen ist die Arroganz der Deutschen, die sich gegenüber den Griechen aufspielten, als könnten nur sie, die Deutschen, wirklich rechnen. Jetzt droht hierzulande die Gaskrise, die Heizkrise. Heizflüchtlinge aus Deutschland könnten im Winter in den Süden ziehen, nachdem sie ihre turmhohe Gasrechnung verbrannt haben als letztes Freudenfeuer.
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Vielleicht mal verzichten | TAZ 28.4.2022

KRISEN Viele Menschen werden sich einschränken müssen, nicht nur wegen der Inflation. Das sollte die Ampelregierung ehrlich sagen

Nehmen wir die Avocado. Das begehrte Gemüse ist durch den hohen Wasserverbrauch beim Anbau unökologisch, teuer und steht vor allem bei Bes­ser­ver­die­ne­r:in­nen auf dem Speiseplan. Würde man die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse abschaffen, würden auch Avocados billiger. Muss das sein? Die Frage klingt nebensächlich. Ist sie aber nicht.
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Unterschätzte Paradiese | TAZ 21.8.2021

UMVERTEILUNG Nicht nur die Reichen müssen stärker besteuert werden. Auch die Mittelschicht sollte sich solidarischer zeigen

Wie sich die Zeiten ändern. Als „Affenkäfige“, als „spießig“ bezeichneten junge StudentInnen früher den sozialen Wohnungsbau in Berlin-Britz. Mietshäuser sind es mit eher kleinen Zimmern, gebaut in den 70er Jahren. Diese Verachtung war gestern.
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