Barbara Dribbusch

Journalistin & Autorin

Berichte

Die Schlange wird länger | TAZ 25.11.2015

ASYL Manche Tafeln bedienen alle Flüchtlinge, andere schließen Asylsuchende aus. Und einige Deutsche sehen die Neuankömmlinge als Konkurrenz.

BERLIN „Du Moslem?“, fragt Karin Huf den jungen Mann. Die Jüngeren werden hier geduzt, die Deutschen und die Flüchtlinge. Der Neuankömmling nickt. „Käse oder Fisch?“ „No fish!“ Huf greift in die Kiste und reicht eine Packung Grillkäse über den Tisch. „In Pfanne, braten!“ Sie macht eine Bewegung wie beim Wenden in der Pfanne.
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Heikles Pflegemodell | TAZ 13.1.2015

MINDESTLOHN Polnische Pflegerinnen in Privathaushalten werden teurer. Die Frauen kommen daher vermehrt als Selbstständige

Bei Renate Föry von der Vermittlungsagentur Seniocare24 im pfälzischen Kandel laufen die Telefone heiß. „Es ist schwierig, den Kunden zu vermitteln, dass die Preise steigen“, sagt die Agenturchefin: „Der Mindestlohn verändert den ganzen Markt.“

Seit Januar gilt der gesetzliche Mindeststundenlohn von 8,50 Euro auch für Pflegekräfte aus Polen oder anderen EU-Ländern, die in deutschen Seniorenhaushalten wohnen und arbeiten.
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Fangfragen für Simulanten | TAZ 26.9.2014

SEELE Forscher arbeiten an neuen Tests, um das Vortäuschen von psychischen Beschwerden zu enttarnen. Versicherer wollen damit Rentenanträge überprüfen

Die Fragen in dem Test klingen harmlos: „Am besten fühle ich mich morgens nach einem guten Schlaf, obwohl ich die meiste Zeit depressiv bin.“ Der Proband muss ein „ja“ oder ein „nein“ ankreuzen. Wer ein „ja“ markiert, gerät aber in Verdacht, als Täuscher dazustehen. Denn klinisch Depressive schlafen eher schlecht und erleben oft am Morgen ihr schlimmstes Tief.
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Ein Job wie Flaschensammeln | TAZ 9.1.2014

ARBEIT Bis sechs Uhr in der Früh müssen die Tageszeitungen der Abonnenten im Briefkasten liegen. Manche Zusteller arbeiten für 3 Euro die Stunde. Doch wer damit Hartz IV aufstockt, für den sind auch ein paar Euro schon viel

Hausnummer 18, das sind fünf Abonnenten auf einen Schlag. Immerhin. Irina Feldmann* sucht einen Schlüssel aus ihrem dicken Bund heraus und schließt die Eingangstür auf zum Mietshaus in Berlin-Köpenick. Sie steckt eine Fußballzeitung und vier Tageszeitungen in die Briefkästen des Neubaus. „20 Cent verdient“, sagt die Botin. Es kann schlechter kommen.
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Eine Familie von Freiwilligen | TAZ 18.11.2013

UTOPIE Keine Kinder. Keine Geschwister. Können Freunde Verwandte ersetzen? Oder hört beim Geld die Freundschaft tatsächlich auf?

Das ist der Ernstfall: Lisa Feilbach*, 58, erkrankt an Krebs. Ihr Mann ist kurz zuvor verstorben, Kinder hat sie nicht. Die alte Mutter ist im Pflegeheim. Nur ein Bruder lebt noch irgendwo im Ausland. Und die Freundinnen sind noch da. Drei gute Freundinnen, um genau zu sein.
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