Barbara Dribbusch

Journalistin & Autorin

Kommentare

Plötzlich sind die Falten wurscht | TAZ 8.3.2016

FRAUENTAG Wenn man die eigene Endlichkeit spürt, lassen einen viele äußere Zwänge kalt. Das kann ganz schön sein.

Es gab mal eine Friseurwerbung, auf der eine junge, sorgfältig coiffierte Frau das Publikum anlächelte und den Satz sagte: „Für die inneren Werte ist später noch Zeit.“

Interessanter Satz.
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Gegen den linken Größenwahn | TAZ 9.10.2015

ASYL Wir müssen über Flüchtlingsobergrenzen sprechen. Je mehr Leute kommen, desto schlechter werden die Bedingungen für den Einzelnen.

Es wabert ein Hauch des Irrealen über der Flüchtlingsdebatte, und das nicht nur deshalb, weil man dabei atemberaubende Perspektivwechsel erlebt, in der Politik und auch in linken Milieus.

Die Widersprüchlichkeit zeigt sich schon bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie verweist auf die humanitäre Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen, und fordert gleichzeitig, die Grenzen der EU-Außenländer müssten besser geschützt werden und auch die Türkei müsse mehr für den Grenzschutz tun. Im Klartext heißt das: Ich hoffe auf andere Länder, die uns die Asylbewerber vom Hals halten.

Auf andere Länder zu hoffen, klingt nicht so gut für eine Bundeskanzlerin.
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Ein Recht auf den Kiez | TAZ 12.6.2015

INNENSTÄDTE Für Leute mit bescheidenen Einkommen muss es mehr Mietwohnungsneubau geben. Das wirft heikle Gerechtigkeitsfragen auf

Das ging schnell: Fast 50.000 Unterschriften haben die Aktivisten des Mieten-Volksentscheids in Berlin gesammelt, die nötige Schwelle für den Start der ersten Stufe eines Volksbegehrens zur besseren Wohnraumversorgung wurde damit überschritten. Das Berliner Mieten-Begehren sieht den Rückkauf von ehemaligen Sozialwohnungen vor, eine Mietersubventionierung für Geringverdiener und den Neubau von bezahlbaren Wohnungen – letzterem Anliegen muss die Politik in den Metropolen mehr Augenmerk widmen.


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Geschacher um Eintrittskarten | TAZ 25.9.2014

ARMUTSMIGRATION Es muss Obergrenzen geben dürfen, wenn gleichzeitig Möglichkeiten der wirtschaftlichen Integration geschaffen werden

Eine Szene in einem Straßencafé in Berlin-Kreuzberg. Ein ärmlich wirkender älterer Mann, den man optisch der Gruppe der Roma zuordnen könnte, geht an einer Krücke zwischen den Gästen umher und bettelt mit einem Pappbecher. „Die Krücke ist bestimmt geliehen, alles nur Show“, flüstert ein Gast und gibt nichts. Einige gucken starr vor sich hin. Die anderen zücken ihr Portemonnaie. Es folgt eine Debatte über Roma, die mit Bettelei angeblich mehr verdienten als mit Arbeit in ihrem Herkunftsland.
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Demenz ist auch Anarchie | TAZ 11.4.2014

ALTER Für Demente soll es mehr Geld geben. Die Babyboomer müssen angesichts der gebrechlichen Eltern mit Improvisation und Schuldgefühlen leben

Alltag in einem Pflegeheim: Die alte Dame liegt hilflos im Bett, sechsmal am Tag werden die Windeln gewechselt, viermal am Tag wird ihr Essen gereicht, meistens Grießbrei. Am Morgen wird sie gewaschen und bekommt einen frischen Schlafanzug. Pflegestufe III, den höchsten Pflegegrad, würde man der alten Dame am Ende ihres Lebens eigentlich zugestehen. Doch der Gutachter in dem Münchner Seniorenheim vergab nur Pflegestufe II – und entsprach damit bereits dem sich abzeichnenden Trend der Pflegereform.
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