Barbara Dribbusch

Journalistin & Autorin

Kommentare

Die Sauereien passieren woanders | TAZ 22.10.2018

SHITSTORM Dürfen Sozis Rolex-Uhren tragen? Ja, natürlich

Deutschland hat ein seelisches Problem mit Rolex-Uhren, Reitpferden und Golfplätzen. Diese gelten irgendwie als Insignien von Macht und Reichtum. Obwohl der Reitsport keine richtig teure Sportart mehr ist, überall Golfressorts um Kunden buhlen und an der Rolex ein Proll- und Protz­image klebt wie altes Kaugummi.
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Ein Recht auf Innenstadt? | TAZ 19.3.2018

METROPOLEN Der Wohnungsbau in den Millionenstädten wirft heikle Verteilungsfragen auf. Auch innerhalb der linken Mittelschicht, die um bezahlbaren Wohnraum kämpft

Bei dem privaten Immobilienunternehmen allod in Berlin plant man diese Wohnungsvergabe generalstabsmäßig. Für nur 45 öffentlich geförderte Wohnungen in einem großen Projekt in der Bautzener Straße in Berlin-Schöneberg wird die Firma eine spezielle Homepage nur kurz freischalten, damit sich InteressentInnen darüber bewerben können.
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Die heimliche Heldin | TAZ 27.10.2017

Die Schriftstellerin, Essayistin und Literaturwissenschaftlerin Silvia Bovenschen ist gestorben

Es ist merkwürdig, wenn jemand stirbt, der selbst so viel geschrieben hat über das Verschwinden.
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Das zweite Trauma | TAZ 14.10.2017

FLUCHT Entscheider urteilen unterschiedlich über AsylbewerberInnen, je nach Bundesland. Das ist der Beweis für Willkür.

Eine Szene in einem Verwaltungsgericht in Brandenburg. Geladen ist der Pakistaner Amin G., Belutsche. Sein Asylantrag war abgelehnt worden, diese Richterin ist seine letzte Chance. G., drei Jahre in Deutschland, gut Deutsch sprechend, erwerbstätig, erhält an diesem Tag von ihr seine Anerkennung als politischer Flüchtling. Sein Anfangsbuchstabe im Nachnamen hatte zur Folge gehabt, dass genau diese Richterin, bekannt als „Altlinke“, für ihn zuständig war. Hätte sein Nachname mit einem W begonnen, hätte ihr Kollege, als „harter Hund“ bekannt, die Klage G.s gegen seine Ablehnung wohl abgeschmettert.
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Vertrauen auf das G-Wort | TAZ 18.2.2017

WAHLKAMPF  „Gerechtigkeit“ will der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz zum Hauptthema seiner Kampagne machen. Nur: Welche genau meint er?

Alle Kandidaten würden „monatelang rund um die Uhr geprüft ob ihrer Zähigkeit, ihrer Geschmeidigkeit, ihrer Durchsetzungskraft, ihrer Krisenfestigkeit. Und vor allem in der Ausdauer, Plattitüden zu wiederholen.“ Das schrieb der Spiegel zum Bundestagswahlkampf 1998. Damals gewann die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder drei Millionen Zweitstimmen dazu und erreichte 40 Prozent.

Die Frage ist, ob der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Wahlkampf 2017 mit Plattitüden durchkommt.
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